
Einleitung
Der Begriff Feedback ist allgemein bekannt – wenn nicht aus dem Sport, dann innerhalb des beruflichen Kontexts. In diesem Artikel wollen wir aber nach einem kurzen Überblick vielmehr die folgenden Fragen beantworten: Wie genau wendet man Feedback an? Welche Technologien können dabei unterstützen? Und wie steht es mit den Effekten auf den Empfänger des Feedbacks?
Was ist Feedback im Sport?
Der Feedbackbegriff bezeichnet in der Kybernetik eine Rückmeldung von Informationen. Die Basis ist der Vergleich des gewünschten Zustands (Soll) mit dem aktuellen Zustand (Ist). Wenn dieser Zustand erreicht oder sogar übertroffen wird, dann ist die Konsequenz positives Feedback. Wird dieser Zustand jedoch nicht erreicht, kommt es zum negativen Feedback.

Diese Technologie kann Sie beim Feedback im Sport unterstützen!
Die heute zur Verfügung stehende Videotechnik (Videoaufnahme) ermöglicht es, Videoaufzeichnungen in das gewöhnliche Feedback – beispielsweise im Training – einzubeziehen. Ergänzend zu einem Feedback durch den Trainer kann die Sportlerin oder der Sportler seine Bewegungsabläufe korrigieren und selbstständig zukünftige Fehler vermeiden. So kann unsere Videoanalysesoftware (z.B. utilius kiwano) eine Bewegung mithilfe der Timeshift-Funktion zeitverzögert wiedergeben. Die Software erleichtert das Erlernen, Schulen und Perfektionieren von Bewegungsabläufen und Techniken.

Sie interessieren sich speziell für das Feedbacktraining? Dann sehen Sie sich doch gerne unseren Blogartikel „Feedbacktraining im Sport“ an.
Doch zunächst wollen wir Ihnen einen Überblick über die verschiedenen Feedbackarten geben, Ziele von Feedback sowie dessen Wirkung erläutern.
Feedbackarten: Externales vs. Internales Feedback
Kommen wir zunächst zum externalen Feedback. Hiermit bezeichnet man eine Rückmeldung von außen – diese Rückmeldung geschieht durch Personen (Schiedsrichter, Beobachter, Medien), aber auch durch Informationsquellen (wie z.B. ein Computer mithilfe einer Software).
Auf der anderen Seite steht das internale Feedback: Damit sind Rückmeldungen gemeint, die sich aus der Bewegung an sich ergeben. Dies kann sich äußern in der Bewegungsausführung, z.B. in einer Handbewegung, oder auch im Bewegungsresultat, beispielsweise eines geworfenen Balls, der im Korb landet. Die Rückmeldung dieser Informationen geschieht über die Sinne. Feedback besteht also stets aus einem internalen und einem externalen Element.
Ziele und Wirkung von Feedback
Das oberste Ziel von Feedback ist die Leistungsverbesserung der Sportlerin oder des Sportlers: Positives Feedback soll dafür sorgen, dass der Sportler sein Verhalten wiederholt, negatives Feedback bzw. Kritik hat die Unterdrückung eines Fehlers zum Ziel.
…bei positivem Feedback
Bei positivem Feedback im kleinen Umfang (z.B. Beifall), kommt es zu einer Anspruchssteigerung: Das bedeutet, dass sich der Sportler oder die Sportlerin höhere Ziele setzt. Hierdurch steigt die Anstrengung, um diese Ziele auch zu erreichen. In der Konsequenz ergibt sich meist eine Leistungssteigerung.
Wenn es für den Sportler bzw. die Sportlerin allerdings nicht möglich ist, sich höhere Ziele zu setzen oder dies als nicht bedeutsam gesehen wird, dann kann ein anhaltendes Loben dazu führen, dass sich die Leistung verschlechtert.

…bei negativem Feedback
Im Falle von negativem Feedback wird der Sportler bzw. die Sportlerin die Anstrengungen und die Leistung sofort steigern. Ziel ist es, die Differenz zwischen dem Ist- und dem Soll-Zustand zu minimieren. Wenn jedoch zusätzlich die Erfolge wegfallen, dann wird die Anstrengung weniger und auch die Leistung fällt ab. Den angestrebten Sollwert zu erreichen, wird als unmögliches Ziel aufgefasst.

Wenn Feedback bei einer bereits korrekt ausgeführten Bewegung gegeben wird, dann kann die Leistung darunter leiden: Der Sportler fokussiert sich zu sehr auf die Bewegung, die ansonsten immer automatisiert ablief. Daraus kann eine Verschlechterung der Bewegungsausführung und dadurch der Leistung folgen. Im anderen Fall – wenn Feedback bei einer komplexen, noch nicht vollständig beherrschten Bewegungsausführung ausgesprochen wird – dann passiert das Gegenteil: Ein Denkprozess setzt sich in Gang, wodurch es letztlich zu einer Steigerung der Leistung kommt.
Fazit – Feedback ist individuell!
Menschen, die über einen hohen Selbstwert verfügen und eine hohe Selbstwirksamkeitserwartung aufweisen, können Feedback besser umsetzen. Im Gegensatz zu Personen, die diese Eigenschaften nur in geringem Maße aufweisen, können sie nach Feedback bessere Leistungen erzielen. Beim Feedback geben sollte also stets darauf geachtet werden, wer genau der Feedback-Empfänger ist. Denn auf diesen sollte das Feedback individuell abgestimmt werden.
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