Der Basketball, eine der weltweit am meisten verbreiteten Sportarten, wird von insgesamt 450 Millionen Menschen auf der Welt gespielt. Dabei ist die nordamerikanische National Basketball Association (NBA) die wohl bekannteste Basketball-Liga.
In Deutschland organisiert der Deutsche Basketball Bund (DBB) als Dachverband den Ballsport. Laut DBB zählt insbesondere die jüngere Zielgruppe den Basketball zu den beliebtesten Sportarten. Der Mannschaftssport kann u.a. Teamgeist, Geschicklichkeit und Rhythmus stärken, weshalb er auch immer öfter in Kindergärten und Schulen gelehrt wird.
Der direkte Block – Was ist das?
Im Basketball gibt es – wie auch in anderen Teamsportarten – zahlreiche Taktiken, die ein Spieler beherrschen muss. Eine spezielle Taktik ist der sogenannte Block. Man unterscheidet hierbei im Basketball einen direkten und einen indirekten Block.
Die Ausführung eines Blocks, eines der „variabelsten gruppentaktischen Mittel im Basketball“, ist sehr komplex. Denn zu seiner Ausführung muss ein Spieler sowohl Individualtaktik und Teamtaktik als auch Verteidigung kombinieren. Es sind immer mindestens drei Spieler beteiligt: Der Passgeber, der Blocksteller und der Blocknutzer.
- Der Passgeber muss die richtige Zeit abpassen, um den Ball abzugeben. Der Ball muss für den Empfänger – den Blocknutzer – gut zu fangen und weiterzuverarbeiten sein.
- Der Blocksteller führt mehrere Bewegungen hintereinander aus. Dabei ist eine gute Orientierung im Raum wichtig.
- Der Blocknutzer hat die Aufgabe, einen großen Abstand zwischen ihm und dem Verteidiger zu wahren sowie schließlich den Ball anzunehmen und den Block auszuführen.
Wie bereits weiter oben erwähnt, ist die Ausführung eines direkten Blocks im Basketball sehr komplex. Denn der Block ist v.a. gekennzeichnet durch eine Vielfalt an Taktiken. Er wird in „Positions- und Schnellangriffen gegen die Mann-Mann-Verteidigung (MMV) und auch gegen Ball-Raum-Verteidigungen (BRV) angewendet“. Der Block kann dabei von verschiedenen Positionen aus und aus unterschiedlichen Richtungen ausgeführt werden.
Eine Analyse des direkten Blocks im Basketball
Hubert Remmert und Mike Lyslen von der Fakultät für Sportwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum haben die Taktik im Rahmen einer Studie genau unter Lupe genommen.
Sie haben dabei inbesondere untersucht, wie häufig die Taktik angewendet wird, wie oft sie erfolgreich ist und wie sie sich auf Sieg oder Niederlage auswirkt. Für die Auswertung nahmen die Autoren unsere Videoanalysesoftware utilius vs zur Hilfe.
Ihre Ergebnisse haben Remmert und Lyslen im German Journal of Exercise and Sport Research veröffentlicht: „Analyse der Interaktionen im direkten Block als vorbereitende und abschließende Angriffshandlung in zufällig ausgewählten Hauptrundenspielen der easyCredit Basketball Bundesliga 2017/18“
Den gesamten Artikel können Sie hier ansehen.
Worum geht es?
Der Positionsangriff ist der am häufigsten ausgeführte Spielzug im Basketball. Er macht insgesamt 75-80 Prozent aller Angriffe aus. Allerdings ist diese Art der Angriffe – wenn man nun die erzielten Punkte betrachtet – unterdurchschnittlich erfolgreich. Die physische Belastung der ausführenden Spieler ist dabei ein weiteres Problem.
Unter anderem aus diesen Gründen ist der Anteil der direkten Blocks an den gesamten Angriffsabschlüssen um 40 Prozent gestiegen. Der direkte Block hat einen entscheidenden Vorteil: Wenn das Team gemeinsam Verteidigungshilfen schafft, können aus dem Block Korbwurfmöglichkeiten entstehen. Entscheidend für Sieg bzw. Niederlage ist dabei v.a., wie gut ein Spieler den jeweiligen direkten Block ausführt.
Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass der direkte Block eine mögliche Alternative zum „klassischen“ Positionsangriff ist.
Analyse der Spielzüge mit utilius vs
Für die Studie wurde eine Zufallsstichprobe aus den 14 Hauptrundenspielen der easyCredit Basketball Bundesliga (BBL) 2017/18 genutzt. Unsere Software utilius vs unterstützte bei einer Taktikanalyse. Im Detail heißt das, dass insgesamt 2555 Angriffssequenzen zunächst beschrieben und anschließend ausgewertet wurden. Man hat anschließend die Daten mithilfe des Statistikprogramms SPSS Statistics ausgewertet.
Ein Kategoriensystem war eine geeignete Hilfe bei der Analyse von Vorbereitungs- und Abschlusshandlungen. In diesem waren folgende Beobachtungsmerkmale abgebildet:
- allgemein, z.B. erzielte Punkte, Festlegung der Gewinner bzw. Verlierer
- taktisch wie Block oder Angriffsphase und
- räumlich, d.h. Abschlussort
Vorteile der Videoanalysesoftware utilius vs
Die Videoanalysesoftware utilius vs war in der Studie eine Unterstützung bei der Analyse der Spieldaten.
So kann eine Analyse bereits während eines Spiels bzw. Trainings online durchgeführt werden. Das Video kann im Nachgang unter die durchgeführte Analyse gelegt werden. Die Slowmotion-Funktion hilft um Bewegungen und Taktiken genau zu analysieren. Aber auch für die Nachbereitung eines Spiels kann die Software nützliche Informationen bieten – beispielsweise zur Vorbereitung auf einen Gegner.
Mithilfe des Auswertungsmoduls können relevante Daten visualisiert werden. Gemeinsam mit der entsprechenden Videoszene können aus Daten Tabellen und Diagramme erstellt werden. Bereits in der Halbzeit kann die Software statistische Daten graphisch anzeigen. Diese können jederzeit ergänzt werden.
Damit wichtige Szenen nicht „verloren“ gehen, kann der Benutzer diese taggen (markieren) und entweder zur Archivierung, zur Weiterverarbeitung oder zur Präsentation der Ergebnisse vormerken. Hier kann das oben genannte Kategoriesystem vorher angelegt werden, damit während der Auswertung sofort die Zuordnung per Tag erfolgen kann.
Ergebnisse der Analyse
Ergebnisse, die sich aus der Analyse ergaben, waren folgende:
Es ergab sich beispielweise ein Trend zur vermehrten Nutzung des direkten Blocks. Dieser Trend spiegelt sich auch – unabhängig von der Studie – im Basketball allgemein wider.
Darüber hinaus bestätigten die Autoren, dass der direkte Block wichtig für den Spielerfolg im Basketball ist. Die Empfehlung lautet daher, eine Schulung der Technik sowie Taktik im Training auch langfristig zu verankern. So sei es wichtig, auch „Überraschungsfälle“ zu trainieren und die „individuelle Entscheidungsfähigkeit der Spieler möglichst breit zu entwickeln“.
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