„Technologien im Leistungssport“ – unter diesem Motto fand mit der 20. Frühjahrsschule vom 7. bis 8. September 2022 das Expertenforum des Instituts für Angewandte Trainingswissenschaft (IAT) für Innovationen im deutschen Leistungssport statt. Nach zweifacher Verschiebung der Veranstaltung konnten 140 Trainer, Sportwissenschaftler und Interessierte aus olympischen und paralympischen Verbänden und Vereinen, den Olympiastützpunkten, Forschungseinrichtungen und Unternehmen in den Austausch gehen.
Die ccc software gmbh hat als langjähriger Partner des IAT den Students Innovation Award gestiftet. Dabei kürte eine achtköpfige Jury aus Forschung und Praxis herausragende innovative studentische Beiträge. Am Award nahmen 5 Bewerber verschiedener Hochschulen mit ihren Projekten teil. Im Rahmen der gelungenen Veranstaltung wurden diese in einer eigenen Session vorgestellt.
Jens Heinrich, ccc-Geschäftsführer und Jurymitglied: “Es gab dieses Jahr sehr hochwertige Bewerbungen und Vorträge. Das Thema KI war dabei eine häufig eingesetzte Technologie. Es gab sowohl etablierte Ansätze mit neuen Einsatzszenarien als auch sehr innovative Ansätze, die aber vielleicht für die Praxis noch weiterentwickelt werden müssen. Der Vergleich und die Einordnung der Projekte waren damit nicht leicht. Deshalb bin ich froh, dass in diesem Jahr erstmalig drei Preise vergeben werden konnten.”
Der Hauptpreis des Awards wurde mit einem Preisgeld von 1.000€ dotiert und ging in diesem Jahr an Sebastian Vetter von der Sportwissenschaftlichen Fakultät der Universität Leipzig. Sebastian Vetter ging in seinem Projekt der Frage nach, wie sich Kraft- und Beweglichkeitsparameter nach fünfwöchigem exzentrischen Krafttraining der Schulter verändern. Dem Wissenschaftler gelang es mittels Magnetresonanztomografie (MRT) 3-D-Veränderungen der Muskelarchitektur für die Schulter zu zeigen. Die Jury hob die Praxisrelevanz der Arbeit hervor: Interessant ist diese komplexe Darstellung beispielsweise für die objektive Betrachtung von Trainingseffekten und zur Verletzungsprävention. Klinisch können die Ergebnisse Entscheidungshilfe für Therapien oder Operationen geben.
Den zweiten Platz belegte Thomas Hofer vom Medizin, Gesundheits- und Sporttechnologie, Management Center Innsbruck mit seinem Projekt “Entwicklung eines neuronalen Netzes zur Beurteilung der Landung eines Skispringers”. Den dritten Platz belegte schließlich Carl Bittendorf vom Karlsruher Institut für Technologie mit dem Projekt “Visualisierung hierarchisch aufgebauter Bewegungsdaten”. Für den zweiten und dritten Platz gab es Technologiepreise in Form eines Tablets und einer Smartwatch.
Tagungsleiter Dr. Axel Schüler zieht ein positives Fazit zur Veranstaltung: „Es zeigt sich, dass die technologische Unterstützung unserer Leistungssportler an den Stellen am erfolgreichsten war, wo die Forscher in engem Austausch mit Trainern und Sportlern stehen.“ Dr. Ulf Tippelt, Direktor des IAT, betonte zum Abschluss der Veranstaltung die Notwendigkeit, Erkenntnisse und Impulse aus der Konferenz an Trainer und Mitarbeiter in den Olympiastützpunkten weiter zu vermitteln. Die 21. Frühjahrsschule des IAT ist für 2024 geplant, dann soll sie wieder, ganz ihrem Namen entsprechend, im Frühjahr stattfinden.