Die Fußball-Spielanalyse – heute auch „Spielanalyse 3.0“ genannt – hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt: Schon immer waren Taktik und Strategie im professionellen Fußball sehr wichtig. Früher allerdings hat der Trainer noch ausschließlich Ballbesitz, gelungene Pässe oder gelaufene Kilometer eines Fußballspielers beobachtet. Heute hingegen werden vielmehr sog. Positionsdaten analysiert. Und genau dabei kann eine geeignete Software auf Videobasis unterstützen.
Worum geht es?
Mit diesem Artikel wollen wir Ihnen zunächst wichtige Bestandteile bzw. Faktoren der Fußball-Spielanalyse anhand von Beispielen erklären. Daraufhin möchten wir erläutern, wie eine Spielanalyse-Software bei der Spielbeobachtung unterstützen kann. Dann wird die Bedeutung der Digitalisierung für den Trainer genannt. Schließlich beschreiben wir Vorteile einer Fußball-Spielanalyse-Software und geben einen Blick in die Zukunft.
Welche Aspekte analysiert der Trainer prinzipiell?
Zunächst ist es wichtig, zu verstehen, worauf der Trainer während einer Analyse achten muss. Und dies unabhängig ob mit oder ohne Unterstützung einer Software. Prinzipiell beobachtet der Trainer während der Spielanalyse folgende Aspekte:
Diese Aspekte sind wichtig:
- Der Trainer analysiert zunächst die Zusammensetzung der eigenen Mannschaft und entwickelt ein Spielsystem. Anschließend beobachtet der Trainer – in einem bestimmten Zeitintervall – seine Mannschaft sowie Fehler.
- Eigene Spieler: Nach einer Analyse der Stärken und Schwächen der einzelnen Spieler folgt eine Teamanalyse und eine Zukunftsanalyse. Anschließend wird der einzelne Spieler nach einem Spiel eingehend analysiert.
- Training: Hierbei spielen die erwartete Effizienz der Übungen auf Einzelspieler und Team eine Rolle. Auch motorische Komponenten werden beobachtet. Im Nachhinein wird das Training analysiert.
- Bei der Beobachtung der gegnerischen Mannschaft konzentriert sich der Trainer auf die gegnerischen Bewegungen sowie Einheiten.
- Gegnerische Spieler: Einzelne Spieler werden entweder beim Gegnerscouting oder auf dem Transfermarkt beobachtet.
- Spielanalyse: Im Vorfeld kann ein anstehendes Spiel simuliert (Computersimulation) werden. Dabei werden Statistiken einbezogen. Im Nachgang analysiert der Trainer das abgeschlossene Spiel und den Verlauf.
- Aspektanalyse: Bei dieser Analyse beobachtet der Trainer mögliche Wechselwirkungen. Im Nachhinein analysiert er deren Auswirkungen
- Grundlegende taktische und strategische Mittel: Strategische Ideen werden ausgewertet.
- Innerhalb eines Spiels beobachtet der Experte außerdem das Passspiel, den Ballbesitz, Zweikämpfe, Torabschluss, Räume (Verhalten in der Offensive vs. Defensive) und Umschaltverhalten (Ballgewinn vs. Ballverlust).
Zu guter Letzt: Die qualitative Spielbeobachtung
Jedes Spiel – egal ob Niederlage oder Gewinn – sollte nach Spielende analysiert werden. Denn auch eine Niederlage kann gute Leistungen der Spieler beinhalten. Eine solche Spielbeobachtung kann videogestützt („qualitative Spielbeobachtung“) ablaufen. Sie benutzt Statistiken und Videomaterial zur Auswertung verschiedener Kategorien.
Was sind Positionsdaten?
Positionsdaten können beschrieben werden als ununterbrochene Standortmessung, d.h. Positionsbestimmung der Spieler sowie des Balles. Sie sind eine neue Art, Leistung zu bewerten und ermöglichen eine exaktere Auswertung: Beispielsweise in Verbindung mit einer Spielanalyse-Software.
Wofür benötigt man eine Fußball-Spielanalyse-Software?
Eine Spielanalyse-Software bedient sich entweder zahlreicher alter Aufnahmen von Fußballspielern oder nutzt neue Aufnahmen für die Analyse von Spielerdaten. Da die Software auf Videomaterial zurückgreift, wird sie auch als Videoanalyse-Software bezeichnet.
Bereits während des Spiels kann eine Software detaillierte Statistiken über ein Spiel erstellen. Eine Vielzahl der Beobachtungen müssen nach wie vor die Trainer manuell einpflegen (z.B. Anzahl an Torschüssen, Pässen, Fouls usw.). Automatisiert kann die Software hingegen die Positionsdaten der Spieler durch moderne Kamerasysteme aufzeichnen.
Mit Unterstützung durch die Software können Experten nach Inhalte bearbeiten und neue Erkenntnisse über die Interaktion mit dem gegnerischen Team oder das taktische Verhalten gewinnen. Zudem hilft die Software, Scouting-Vorgänge zu verbessern.
Werden durch die fortschreitende Digitalisierung Experten unnötig?
Wie wir Ihnen bereits im vorherigen Abschnitt erklärten, spielt auch im Fußball Digitalisierung – und damit verbunden Big Data – eine immer größere Rolle: Eine Software liefert anhand von Positionsdaten alle benötigten Ergebnisse. Sie übernimmt also die komplette Datenanalyse.
Allerdings wird der Experte im Vor- sowie Nachgang eines Spiels bzw. einer Aufzeichnung benötigt: Die Software analysiert zwar die Daten. Der Trainer muss aber zunächst diejenigen Größen in das System einpflegen, die er für relevant hält. Im Nachhinein muss er die Daten, die der Computer geliefert hat, interpretieren, verknüpfen und auf seine speziellen Anforderungen anpassen.
In diesem Zusammenhang ist es wichtig, nach komplexen Zusammenhängen zu suchen (z.B. die eigene vs. die gegnerische Mannschaft). Und nicht die Spielzüge eines jeden Einzelnen zu beobachten (z.B. Vorwärtsverteidigung). Die gesamte Herausforderung besteht darin, die richtigen Fakten aus der großen Datenmenge herauszufiltern und verständlich darzustellen.
Welche Vorteile bietet eine Spielanalyse-Software?
Die Videoanalysesoftware kann dem Trainer wichtige Informationen zu Techniken und Bewegungen der Spieler geben. Mit den gewonnenen Informationen können Training, Nachbesprechung sowie Wettkampfvorbereitung effizienter werden. Spieler haben die Möglichkeit, ihre Prozesse zu perfektionieren.
Da es durchaus schwierig sein kann, bestimmte Informationen aus den schnellen Bewegungen ohne Unterstützung zu erkennen, bietet eine geeignete Software – Bild für Bild – ein Analyseinstrument. Trainingserfolge können beobachtet werden, indem Videos synchron neben- bzw. übereinander abgespielt werden. Der Trainer kann innerhalb eines Videos einzelne Spielzüge markieren, um sie wiederzufinden.
Ausblick
Die Fußball-Spielanalyse wird sich auch in den kommenden Jahren noch weiter wandeln. So werden Fußball-Videoanalysen mithilfe einer geeigneten Software nicht nur im Profifußball, sondern auch in den unteren Ligen genutzt werden. Eine geeignete Unterstützung kann beispielweise die Videoanalysesoftware fairplay 5 bieten. Diese ist insbesondere für Einsteiger – auch in den unteren Ligen – geeignet. Eine umfassendere Lösung steht mit utilius kiwano bereit, die sich v.a. an Fortgeschrittene richtet.
Bis die digitalisierte Spielanalyse im Fußball allerdings ohne größere Schwierigkeiten genutzt werden kann, müssen alle Beteiligten noch an einem besseren Verständnis sowie der richtigen Auswertung der Aufzeichnungen arbeiten. Daher besteht z.Z. ein immer größer werdender Bedarf an sog. „Spielanalyse-Experten“. Diese sind Experten im Umgang mit Daten und bereiten diese so auf, dass Trainer u.a. ihre Aufstellungen taktisch planen können.
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